Vorentscheid Jugendvergleichsfliegen beim LSC
Am vergangenen Wochenende hat der Luftsportclub Bad Homburg (LSC) einen von 3 Vorentscheiden zum Landesjugendvergleichsfliegen ausgerichtet. Weitere Wettbewerbe fanden in Braunfels und Gedern statt.
Das Jugendvergleichsfliegen findet jährlich bis auf die Bundesebene statt. Teilnehmen dürfen Piloten, die unter 25 Jahre alt sind. Der Wettbewerb dient als Förderung des Breitensports und soll die Kommunikation unter den luftsporttreibenden Jugendlichen fördern.
Zunächst finden Vorentscheide auf Landesebene statt. In Hessen waren es drei Wettbewerbe. Je nach Teilnehmeranzahl qualifizieren sich die besten Piloten dann für das Landesjugendvergleichsfliegen. Die dort Bestplatzierten dürfen dann auf Bundesebene an dem Bundesjugendvergleichsfliegen teilnehmen.
An dem Vorentscheid beim LSC Bad Homburg nahmen insgesamt 27 Piloten aus unterschiedlichen Vereinen teil. Unter ihnen waren auch Riccardo Mathes und Max Müller vom LSC Bad Homburg.
Bei dem Wettbewerb absolviert jeder Teilnehmer 3 Windenstarts. Bei den Flügen werden verschiedene, vorgeschriebene Übungen abgeflogen. Am Ende steht eine Ziellandung in einem abgestecktem Ziellandefeld.
Beim ersten Flug wird der Start, eine Platzrunde mit Kurvenwechsel mit 30- 50 Grad Querlage, ein spezielles Landeverfahren, dem Seitengleitflug, und die Ziellandung bewertet.
Beim zweiten Flug wird neben Start und Landung eine hochgezogene Fahrtkurve bewertet. Dafür beschleunigt der Pilot das Segelflugzeug auf 130 – 160 km/h und zieht dann die Fahrt gleichmäßig wieder raus um in einen Vollkreis einzuleiten.
Der Dritte Start besteht wieder aus Start und Ladung und einer sogenannten Rollübung. Hierfür steuert der Pilot auf einen festen Punkt in der Ferne zu und senkt dann abwechselnd die linke und rechte Fläche. Für den Zuschauer sieht es dann aus, als wenn das Flugzeug winkt.
„Für den Laien klingt dies einfach, aber da ein Flugzeug sich über mehrere Achsen bewegt, ist sehr viel Feingefühl und Geschick gefragt, damit das Flugzeug sauber fliegt. Gibt man ein bisschen zu wenig Quer- oder Seitenruder, tanzt das Flugzeug aus der Linie und bricht in eine Richtung aus. Dies gibt dann Punktabzug“, erklärt Max Müller.
Für die Bewertung der Flüge werden 10 Punktrichter eingesetzt, die jede Übung genau beobachten. Für jede unsaubere Übung gibt es Strafpunkte, die in einem Regelpaket einheitlich geregelt sind.
Die wohl größte Herausforderung besteht in der Ziellandung. Hierfür werden drei Felder mit einer Länge von 13m, 14m und 23m hintereinander abgesteckt. Ziel ist eine saubere Spornradlandung im ersten Feld. Feld 2 erhält 3 Strafpunkte, Feld 3 erhält 6 Strafpunkte und ein Aufsetzten außerhalb es Feldes wird mit 9 Strafpunkten geahndet.
„Leider war das Wetter zu Beginn des Tages nicht so gut. Zeitweise gab es sogar Regen, was den ersten Durchgang sehr anspruchsvoll machte. Durch den Regen war die Sicht schlechter und man musste schneller anfliegen und das macht die Ziellandung schwieriger“, berichtet Riccardo Matthes. Das Teilnehmerfeld war sehr stark und einige Piloten schafften die Ziellandung mit 0 Strafpunkten.
Durch die Wetterbesserung waren die folgenden beiden Durchgänge dann unter guten Bedingungen möglich.
Insgesamt wurden an diesem Tag 82 Starts absolviert. „Eine Startfrequenz von 10-12 Starts pro Stunde ist schon sehr hoch und funktioniert nur, wenn alle mitmachen und auch mitdenken“, lobt der Veranstalter. „Dies hat sehr gut geklappt! Alle haben sich gegenseitig geholfen und die gelandeten Flugzeuge schnell wieder aus der Landebahn gezogen, sodass es keinerlei Schwierigkeiten gab.“
Am Abend wurde dann gemeinsam gegrillt und gefeiert.
Sonntagvormittag wurden feierlich die Sieger gekürt:
1. Platz: Simon Koch (SFC Mümlingtal)
2. Platz: Timo Schulz (SFC Mümlingtal)
3. Platz: Timo Wohl (Akaflieg Frankfurt)
Riccardo Matthes erreichte den 6. Platz. Er hat sich damit für das Landesjugendvergleichsfliegen in Hörbach am kommenden Wochenende qualifiziert.
Max Müller erreichte Platz 15. Eine sehr solide Leistung bei dem starken Teilnehmerfeld!