Streckenflug-Lehrgang in Marburg
Vom 9.5 bis zum 12.5 waren Nathan, Markus und ich in Marburg auf einem Streckenflugseminar von der Luftsportjugend Hessen. Leider war das Wetter nur am Freitag mäßig gut fliegbar. Trotzdem war es eine wunderbare Sache, was zweifelsohne an der tollen Gemeinschaft lag!
Viele der Streckenflieger waren ehemalige Konkurrenten vom Jugendvergleichsfliegen, weshalb sich die Meisten bereits kannten. Insgesamt also eine tolle Mischung, weshalb es für uns selbstverständlich war, vor Ort mit zu zelten.
Aufgeteilt in Teams -je nach Erfahrungsstand- kam derweil ein interessantes Gefühl des Wettbewerbsklima auf, was uns umso mehr motivierte, die Schnellsten auf der vorgegebenen Strecke zu sein. Jedoch stand immer der Aspekt der Sicherheit im Vordergrund, weshalb Donnerstagabend extra noch ein Vortrag über Außenlandungen gehalten wurde, was sich im Nachhinein als praktisch herausstellen sollte. Hinzu kam ein Vortrag über Teamflug und interessante Gespräche mit den anderen Jungs und dem einen Mädel.
Als uns dann im Morgengrauen das Verlangen nach Fliegen weckte, rüsteten wir in Windeseile sämtliche Flugzeuge, von LS1d bis hin zu LS8 auf, frühstückten und waren um ca 10:30 Uhr allesamt startklar. Ausgeschrieben war eine Strecke über Korbach nach Alsfeld und dann über Giessen wieder zurück nach Marburg. Die eher unerfahrenere Gruppe hatten eine etwas verkürzte Strecke zu fliegen.
Als die ersten Cumulanten von guter Thermik träumen ließen, ging es bei nicht leichten Bedingungen mit zwei Schleppmaschinen im "Anspacher-Wettbewerbs-Akkord" in die Luft. Nachdem alles wie geschmiert lief und Nathan und ich das Feld anführen und als einzige in Alsfeld wendeten, rechneten wir schon mit unserem Plan B, einer Landung in Alsfeld. Wobei zu erwähnen ist, dass der Flugplatz Alsfeld denkbar schwer zu finden war, was einigen zum Verhängnis wurde.
Wir packten es jedoch, uns wieder herrauszubasteln und entschieden den Flug nun nicht mehr in den mittlerweile wolkenfreien Bereich südlichen nach Giessen zu legen, sondern stattdessen über die Amöneburg wieder nach Hause zu fliegen. Dass es knapp werden könnte war uns klar, weshalb sich Nathan und ich dazu entschieden aus Sicherheitsgründen in der Amönenburg zu landen. Gut, dass wir am Tag zuvor mit Außenlandungswissen geprügelt wurden! So war es für mich meine erste Außenlandung. Einen Anflug auf den für mich unbekannten Flugplatz, in niedriger Höhe, traute ich mir aus Sicherheitsgründen nicht zu.
Es war ein unglaublich faszinierender Flug, der Nathan und mich als Team ein Stück weiter zusammenschweißte. Das Lob der Lehrer nach ausgiebiger Analyse erfreute uns deshalb umso mehr. Nachdem wir dann gemeinsam grillten und unsere Flüge und Erlebnisse teilten, war bereits beschlossen Sache, dass die beiden übrigen Tage wohl kaum fliegbar werden würden. Umso ausgelassener war dann jedoch die gemeinsame Party mit den tollen Marburger Gastgebern am Lagerfeuer. Bis spät in die Nacht saßen wir beisammen und genossen das Pilotsein!
Im Großen und Ganzen war das Seminar eine tolle Sache und man kann jede Menge Erfahrungen mitnehmen, sei es das Wettbewerbsgefühl oder der geforderte Teamflug bzw. das Kennenlernen von neuen Freunden. Ich kann es deshalb jedem empfehlen, der noch relativ wenig Überlanderfahrung hat oder einfach mal wissen möchte, wie er im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen fliegt. Uns hat es auf jeden Fall gut gefallen. Nathan, Markus und Marcel