Schlammschlacht um jeden Wertungstag

Max Reuter, Wolfgang Göring, und ich begaben uns Anfang Mai auf die Hahnweide um dort die Fliegerei unter Wettbewerbsbedingungen auf der schwäbischen Alb zu genießen. Für mich war es mein erster Hahnweide Wettbewerb und da ich bisher nur Gutes gehört hatte und die spannenden Endanflüge mich lockten, war ich voller Vorfreude.

Die Zelte konnten wir noch im trockenen aufbauen. Pünktlich zum letzten Trainingstag fing es jedoch an zu regnen und wir mussten dem Wohnwagen von Klaus Mangels, welcher freundlicher Weise als Rückholer und Helfer mitgekommen war, eine Terrasse aus Europaletten bauen um Ihn vor dem Sinken zu schützen!

Der zweite Wettbewerbstag bescherte uns fliegbares Wetter und somit den ersten Wertungstag. Wir konnten in allen Klassen 1.000 Punkte erfliegen. Max kam auf Platz 5 und ich auf Rang 9. Wolfgang musste leider nach 260km den Motor ziehen.

Am zweiten Wertungstag zeigte sich unser LSC in der Offenen Klasse von seiner besten Seite. Unsere Piloten platzierten sich auf den ersten beiden Rängen der Tageswertung. (Jedoch leider von unten). Ich selber konnte meine Position durch sicheres und vorsichtiges Fliegen, bei niedriger Basis, halten, musste jedoch an den von nun an führenden Joachim Hörsch viele Punkte lassen.

Der dritte Wertungstag ließ uns erneut auf ein Wetterfenster hoffen. Die Offene- und Doppelsitzerklasse wurden jedoch recht zügig neutralisiert. Die Anderen sollten fliegen. Die Aufgabe für die Standartklasse war ähnlich zu der am Tag zuvor. Es ging für mich also rauf auf die Alb, 80km nach Westen und zurück. Nach dem Ausklinken traf ich alle meine Mitstreiter in gleicher Höhe und 100 Meter tiefer an, was mich dazu bewog mit einem Steigen von 0,3m/s erst einmal zufrieden zu sein. Goldrichtig, wie sich im Nachhinein herausstellte. Ich konnte mir, mit ein wenig Geduld, eine gute Ausgangssituation schaffen und war der einzige meiner Klasse, der Anschluss auf der Alb fand, wo die Wolkenbasis ca 200 m höher stand. Meine Teampartner Sebastian Schwarz und Jan-Frederic Müller musste ich leider vorerst zurück lassen.

Kurz nach Öffnung der Abfluglinie meldete mir „Freddy", dass der erste Pulk mit ihm abgeflogen sei. 8 min später und 200 m höher folgte ich ihnen und hatte sie gleich im ersten Bart. Von nun an flogen Freddy und ich zusammen weiter. Wir erkannten, dass die Thermik sehr kurzlebig ist und verweilten nie einen Kreis zu lange in einer absterbenden Thermik. Diese konsequente Taktik und ein wenig Glück mit dem Wetter voraus brachte uns am Ende die Tagesplätze 1 und 2 ein und katapultierte mich auf den zweiten Gesamtplatz vor.

Der folgende Tag war für meine Klasse der letzte Wertungstag. Es flogen erneut alle Klassen, jedoch wurde auf Grund des nassen und weichen Bodens das Startgewicht limitiert. Alle Schlepps kamen sicher vom Boden und wir konnten über 380 km widererwartend erneut gutes Segelflugwetter auf der Schwäbischen Alb genießen. Mit einem 106-er Schnitt schaffte ich es mich im Mittelfeld zu platzieren. Der Tagessieger in der Standartklasse Erfolg 117 km/h und kam mir in der Gesamtwertung noch einmal gefährlich nah. Max landete auf Platz 8 im vorderen Mittelfeld und Wolfgang feierte sein Motorloses Debüt. Alles in Allem also ein erfolgreicher Tag für den LSC.

Nach einem Tag Pause hatte unsere Offene Klasse zusammen mit Renn- und Doppelsitzerklasse noch einmal die Chance die Wertung aufzupolieren. Gestellt war eine Speed Task mit 1h 30min mindest Wertungszeit. Den passenden NW Wind zum Hangflug an der schwäbischen Alb erkannte bloß einer an diesem Tag und konnte sich somit souverän an die Tagesspitze setzen. Der Rest des Feldes war mindestens 10 km/h langsamer. Max schaffte es erneut ins Mittelfeld. Bei Wolfgang blieb es leider bei einem Motorlosen Flug. Er entschied sich aus Sicherheitsgründen kurz vor dem Platz noch einmal den Motor zu ziehen um sich und seine neue Rennmaschine nicht unnötig zu gefährden.

Fazit
Ein spannender Wettbewerb mit, für dieses Jahr nicht selbstverständlichen, vier von acht möglichen Wertungstagen, bei denen wir dem Schlamm trotzten und ihn besiegten. Wir alle hatten Spaß, ob in der Luft oder am Boden und haben viel dazu gelernt. Am Ende sprangen für den LSC die Plätze 22 (Wolfgang), 13 (Max) und 2 (Jan) heraus.

Die Wertung und weitere Bilder findet ihr hier.

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