Nachruf auf Ernst Schwarz
Am 08.06.1933 wurde Ernst in Pleschnitz (Egerland/Sudeten) im heutigen Tschechien geboren. Nach dem Krieg wurde seine Familie vertrieben und sie landeten schließlich als Flüchtlinge in Korbach in Hessen. Dort ging Ernst dann auch bis zum Abitur zur Schule.
Nach dem Schulabschluss absolvierte er in Berlin ein Architektur Studium. Sehr engagiert übte er seinen Beruf als freier Architekt bis ins fortgeschrittene Alter aus. Ernst war künstlerisch begabt, er konnte sehr gut malen. Aber gerade auch als Architekt konnte er seine Fähigkeiten entfalten.
Schon sehr früh kam Ernst im Raum Wiesbaden auf dem früheren Fluggelände Platte zum Segelflug. Der Segelflug prägte sein weiteres Leben. Schon früh engagierte sich Ernst auch in der Organisation dieses Sportes. Nachdem das Fluggelände Wiesbaden-Platte geschlossen wurde, flog Ernst dann für mehrere Jahre in Bensheim. Im September 1979 wechselte er zum LSC Bad Homburg, der dann bis zum Ende seine fliegerische Heimat blieb.
Auch sein Familienleben wurde durch den Segelflug geprägt. So machte seine liebe Frau Erika in Anspach den Motorsegler Schein. Bei der Umschulung auf unsere damalige Grob 109 wurde sie bei einem Landeunfall so schwer verletzt, dass sie leider wenige Wochen danach verstarb. Dies war ein furchtbarer Schlag für Ernst. Fortan engagierte er sich noch intensiver in der Organisation des Segelflugsportes.
Er wurde Anfang der 80er Jahre zum Hessischen Segelflugreferenten gewählt. In dieser Funktion hat Ernst sehr viel bewegt. Er organisierte Trainingslager und richtete Wettbewerbe aus. Dabei war ihm immer daran gelegen, dass seine Hessischen Segelflieger erfolgreich abschnitten. Anfang der 90er Jahre wurde Ernst dann als Vorstandsmitglied in die Segelflugkommission des Bundes gewählt, der er viele Jahre angehörte. Er selbst flog mit seiner LS6 (Wettbewerbskennzeichen E7) begeistert über die Lande. Auch seine beiden Kinder, Eva und Christian wurden Segelflieger und waren viele Jahre im LSC aktiv. Der LSC Bad Homburg war die fliegerische Heimat der ganzen Familie.
Im LSC engagierte sich Ernst auch noch in besonderer Weise. Die Trockenlegung der früher versumpften Startstelle 06 Ende der 80er Jahre war sein Verdienst. Auch entwarf er in den letzten Jahren unsere neue Flugzeughalle und begleitete das Projekt als Bauleiter bis zur Fertigstellung.
Ernst reiste auch gerne, besonders nach Amerika, wo ihn die Architektur stets inspirierte. Noch einmal wollte er vor einem Jahr New York, Chicago und Los Angeles sehen. Diese letzte Reise wurde ihm zum Verhängnis. Bei einem Autounfall in Los Angeles zog sich Ernst einen Halswirbelbruch zu, als Folge dessen er Querschnitt gelähmt war. Sein Tod war letztlich eine Erlösung.