Hammerwetter !
Letztes Jahr schaffte der Verein erstmals den Aufstieg von der 2. in die 1.Bundesliga und fliegt jetzt unter den besten 30 Segelflugvereinen Deutschlands mit! In der 6.von 17 Runden schob man sich letztes Wochenende mit dem zweiten Platz weiter vor und rangiert jetzt bereits auf Gesamtrang 11. Nils Deimel, Tore Gräber und Gerd Spiegelberg waren die zeitschnellsten unter den 10 Piloten, die motiviert sind wie nie! Burkhard Müller, ein sehr erfahrener Segelflieger des LSC berichtet:
„Hammerwetter“ - der Laacher See von ganz oben
„Durch die Gewitter vom Freitag bedingt war die Luft am Samstag noch feucht, der Wind frisch, der Bedeckungsgrad groß und die Wolken-Basishöhe niedrig. Entsprechend schwierig waren die Bedingungen, die den Segelfliegern von Anspach aus Flüge gegen den Wind in die Eifel und mit dem Wind an die Wasserkuppe – und natürlich wieder zurück - ermöglichten (Foto vom Laacher See). Am Samstagabend war erkennbar, dass der Sonntag größere Flüge ermöglichen würde und die Vorfreude war groß.
Die Wettervorhersage für Sonntag versprach beste Bedingungen im östlichen Bayern, wobei die Chancen aus dem frühen Thermikbeginn im Taunus nicht unberücksichtigt blieben: Die Piloten entschieden sich also für einen ersten Schenkel am Taunus entlang Richtung Rhein, um von dort dann in das ersehnte Eldorado aus Thüringer Wald, Fichtelgebirge und Bayrischer Wald zu fliegen. Ein langer Anlauf, der belohnt wurde: Schnittgeschwindigkeiten von 134 km/h brachten am Ende 399,99 Punkte, die nur vom FLC Schwandorf mit 344,46 überboten wurden. Aber was wäre Segelfliegen ohne die Launen des Wetters? Von Westen her trocknete die Luft weiter ab und hohe Cirruswolken reduzierten die Einstrahlung, was die Schnittgeschwindigkeiten reduzierte. Die Rückflüge vom Bayrischen Wald nach Anspach forderten das ganze Können und die Nerven der Piloten. Ab der Wasserkuppe musste jeder kleine Aufwind genutzt werden, um am Ende nach über 9-stündigen Flügen doch noch zuhause anzukommen und eine Außenlandung auf dem Acker zu vermeiden. Die späteste Landung erfolgte erst um 19.15 Uhr; da stand die Sonne schon flach und die kühle Taunusluft machte auch dem nicht-Segelflieger klar, dass der Tag thermisch wirklich zu Ende war. Für die Piloten am Fuß des Feldbergs aber galt: Ende gut – alles gut!“