Aufstieg in die 2. Bundesliga
Ein spektakulärer Wiederaufstieg in die 2.Bundesliga des Online-Contest (OLC) gelang dem Luftsportclub Bad Homburg (LSC). Mit dem denkbar knappen Vorsprung von nur zwei Punkten gewannen die Segelflieger aus Obernhain die bundesweit ausgetragene Qualifikationsliga.
In insgesamt 19 Runden (es werden die beiden Wochendtage gewertet) erreichte der LSC 562 Punkte vor dem Zweiten SFC Ulm (560 Punkte). Damit konnte der Abstieg Ende 2016 – davor war man bereits drei Jahre lang erfolgreich in der zweithöchsten deutschen Klasse unterwegs gewesen - wieder ausgeglichen werden. „Wir waren in dieser Saison sehr gut, unsere Leistungen hätten sogar für die 1.Bundesliga gereicht!“ sagte Jan Omsels, der Segelflugreferent beim LSC ist. Beim Streckensegelflug geht es darum, große Dreiecke, die bis zu 1000 Kilometer lang sein können, mit möglichst hoher Durchschnitts-Geschwindigkeit zurück zu legen. Das ist normalerweise ein Individualsport, jeder Segelflieger fliegt für sich und kann sich abends nach Hochladen der GPS-Streckenaufzeichnung auf die Internetplattform des OLC mit den Kollegen vergleichen. Über das Jahr wird dann eine Gesamtwertung aufgebaut. Die Bundesliegen des OLC sind dagegen ein spezieller Mannschaftswettbewerb, bei dem pro Wochende die drei besten Flüge eines Vereines gewertet werden. Es wird dazu für jeden Flug ein beliebiges zweieinhalb-Stunden-Zeitfenster mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt. Mit diesen beiden Ligen soll der Teamgedanke in dem Sport und der Zusammenhalt in den Vereinen gestärkt werden. „Schon zur Halbzeit lagen wir dominant auf dem ersten Platz. Und in dieser bundesweit laufenden Qualifikationsliga fliegen immerhin 186 Vereine!“ so Omsels. Danach hätte den LSC aber in der zweiten Halbzeit das Wetterglück etwas im Stich gelassen, während es auf der Schwäbischen Alb, die für ihr Rennwetter und „Konvergenzen“ (lange Wolkenstraßen), aber auch ihre leistungsstarken Vereine bekannt ist, mehr und mehr aufdrehte.
Dennoch hatten wir vor der 19. und letzten Runde noch 16 Punkte Vorsprung vor Ulm. Volker Mahnke fuhr mit seinem Flugzeug extra nach Bensheim ins gute Wetter, Steffen Göttler plazierte gute Flüge von der Deutschen Meisterschaft auf der Mönchsheide. Die Motivation war gigantisch und wir hatten selten so viele Piloten in einer Runde vertreten, obwohl das Wetter zu Hause nur marginal war“ berichtete Omsels weiter. „Gerettet“ hat den LSC dann ein toller Flug von Fluglehrer Friedemann Küster mit seiner Stemme von Mannheim aus. Es war zwar nur Platz 27 in der letzten Runde, aber insgesamt reichte es noch zur Verteidigung der Spitzenposition! „Wir sind jetzt für die nächste Saison 2018 sehr motiviert und ich bin mir sicher, daß wir uns im oberen Drittel der in der 2.Bundesliga fliegenden Vereine behaupten können.“ Sogar einen Durchmarsch in die 1.Bundesliga kann sich Omsels beim derzeitigen Leistungspotential vorstellen. Damit würde der LSC an alte Zeiten anknüpfen, als er jahrelang den deutschen Segelflug als führender Verein, aus dem auch die Deutschen Meister Omsels und Gisela Weinreich kommen, beherrschte.