35 Flugschüler erobern den Himmel

Taunus Zeitung - - Mathias Pieren

Usinger Land – Den Waldbrand, den ein Flugschüler des LSC Bad Homburg am Mittwoch aus dem Cockpit seines Schulungsflugzeugs unweit des Sandplackens in seiner Entstehung entdeckt hatte, war zuletzt natürlich das Top-Thema beim Fliegercamp auf dem Segelflugplatz nahe Obernhain. Es konnte dank seiner sofortigen Meldung der Beobachtung bei Flugdienstleiter Dr.Olaf Hartmann auf dem Turm des Segelflugplatzes ein noch schlimmerer Schaden verhindert werden.

Dass der Jugendliche sich so ruhig und überlegt in der überaus heiklen Situation am Himmel über dem Taunus verhalten hatte und dann auch noch seinen Segelflieger mit sicherer Hand zurück auf die Landebahn im Erlenbachtal gesteuert hatte, bestätigt LSC-Vorsitzenden Klaus Mangels in der Qualität der Flugschein-Ausbildung. „Seit vielen Jahren bieten wir für Interessierte das Fliegercamp in den Sommerferien an, welches Bestandteil der grundständigen Pilotenausbildung ist“, sagt Mangels.„In diesem Jahr nehmen 35 Flugschüler im Alter zwischen 14 und 45 Jahren teil. Alle übernachten hier in Zelten und werden von Vereinsmitgliedern in Vollverpflegung versorgt.“ Das Fliegercamp lebt vom Engagement älterer erfahrener Vereinsmitglieder ebenso, wie von jüngeren Fliegern, die erst vor einigen Jahren selber an dem zweiwöchigen Lager teilgenommen haben. „Ich habe selbst 2013 als 14-Jähriger am Fliegercamp teilgenommen“,sagt der 23-jährige in Neu-Anspach aufgewachsene Norman Lickfett. Auch, wenn er mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt fürs Studium nach Frankfurt verlegt hat, verbringt er weiterhin viel Zeit auf dem Fluggelände im Erlenbachtal und engagiert sich stark für den Verein. Heute hilft er im Startbereich Maximilian Bauer, die vereinseigene Schulungsmaschine startklar zu machen. „In diesem Frühjahr habe ich meinen ersten Alleinflug machen dürfen“,sagt der Flugschüler aus Steinbach, der sich zuerst seinen Sicherheitsfallschirm als Rucksack übergezogen hat. Wie alle Segelflug Schüler hatte auch er mit der Platzrunde begonnen, einem klar definierten Standardflug rund um den Flugplatz.

 

„Alle Flugschüler machen zuerst mit einem Fluglehrer im Doppelsitzer die ersten praktischen Erfahrungen. Nachdem zuerst der Fluglehrer steuert, dürfen die Schüler dann bei jedem Flug mehr Aufgaben übernehmen, bis der erste Alleinflug ansteht“, erklärt Klaus Mangels. Tatsächlich ist trotz der freudigen Aufregung gerade unter den jungen Teilnehmern die Stimmung auf dem Fluggelände völlig entspannt. Unterwegs begegnet Mangels seinem Stellvertreter im Verein. „Das ist Reinhard Danielczik“,stellt Klaus Mangels den Vereins Vize vor und gibt dessen aktuellen Engagement einen nicht ganz ernst gemeinten, aber ehrenvollen Titel. „Beim Fliegercamp ist er der Leiter für Haus und Hof, Strom und Duschen.“ Unentwegt starten und landen Schulungs Ein- und Doppelsitzer. Daniel Koch hat dabei an der Winde alle Hände voll zu tun. Der frischgebackene Abiturient ist zwar selbst noch mitten in der Ausbildung für seinen Flugschein. Doch für ihn ist es Ehrensache, dass er nach seiner Ausbildung für die Windenstarts heute auch diesen Dienst übernommen hat und er gar nicht fliegen wird.

 

 

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